Nachgefragt: Wie nehmen die Segler mit den Leuten auf den Inseln Kontakt auf?
Die Teilnehmer der Segelregatta ‚Blue Planet Odyssey‘ unterstützen die H.I.T-Stiftung und testen die Sehfähigkeit von Kindern und Jugendlichen auf abgelegenen Inseln in Südpazifik und Ozeanien. Aber wie nehmen sie eigentlich Kontakt zu den Leuten, die dort wohnen auf? Wir haben Janet Hayes von Chapter Two gefragt:
„Grundsätzlich können wir Segler mit unseren Yachten nicht einfach anlegen und mal eben so von Bord gehen, da gibt es Formalitäten zu beachten. Schon beim Ansteuern der Insel hisst man die Landes und die Quarantäneflagge. Dann muss man natürlich noch die Zollkontrolle passieren.
Mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen, ist nicht schwer. Oft paddeln sie schon im Hafen zu unserem Schiff, bieten Waren zum Tausch an, oder laden uns zu sich nach Hause ein. Im Gegenzug bieten wir Wasser aus unserer Wasseraufbereitungsanlage an oder fragen, ob wir ihre Geräte aufladen können. Wir können ja auf unseren Schiffen Strom erzeugen, etwa mit Solarpanels. Ich habe aber auch schon eine Zeitschrift gegen Bananen getauscht. Der Mann wickelte sie in eine Plastiktüte ein, als wäre sie Gold und paddelte davon.
Fingerspitzengefühl ist gefragt
Die Verständigung erfolgt auf Englisch, ich kann auch ein bisschen Spanisch. Die Ansprache von Frauen ist manchmal ein sensibles Thema, da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Wir haben Inseln besucht, auf denen nur drei Familien wohnen, da haben wir dann die Erlaubnis des Patriarchen eingeholt, mit den Kindern und den Frauen zu sprechen.
Natürlich gehen wir nicht unvorbereitet auf die Inseln, sondern informieren uns vorher über Sitten, Gebräuche und Umgangsformen. Wir haben Handbücher, in denen steht, welche Kleidung angemessen ist und wie man sich verhält. Das ist sehr wichtig, wir wollen ja niemanden verärgern oder provozieren. Auf einigen Inseln etwa gilt es als extrem unhöflich, auf Kokosnüsse zu treten, weil sie für die Einwohner eine besondere Bedeutung haben.“
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