Eine Reise voller Emotionen
Die Fundraiserin Conny Sorgenfrey hat für H.I.T. die Reise mit den Marafiki nach Tansania begleitet und ist voller Eindrücke und Emotionen wieder in Deutschland angekommen. Lesen Sie hier ihren Reisebericht:
Dass es keine normale Urlaubsreise werden würde, war mir von Anfang an klar. Ich rüstete mich für alle Eventualitäten mit Medikamenten, Tee, Müsliriegeln (falls ich das Essen vor Ort nicht vertragen würde), Feuchtpapier und Mückenspray.
Sehr herzliche Aufnahme – und viel, viel Essen
Alles wurde irgendwann auch von irgendwem der 12-köpfigen Gruppe benötigt. Allerdings war das Essen sowohl in den Unterkünften auf dem Weg nach Lupombwe, dem Ziel unserer Reise, als auch im Dorf selbst reichlich und sehr lecker. Die Gastfreundschaft der Dorfbewohner war nicht zu übertreffen. Wir fühlten uns alle sehr herzlich aufgenommen und erlebten eine für uns alle unvergessliche Zeit.
Plastikschüssel als Dusche
Schnell gewöhnten wir uns auch an die sanitären Verhältnisse vor Ort. Um zu „duschen“, bekamen wir eine zugeteilte Ration warmen Wassers, das in der Küche über dem offenen Feuer erhitzt wurde. Eine Plastikschüssel diente als kleine Wanne. Ein Loch in der Erde als Toilette. Ich hatte es mir unangenehmer vorgestellt.
Sogar unsere Wäsche wurde zwischendurch gewaschen. Wir durften das nicht selbst erledigen. Die fleißigen Hände der Frauen zauberten im Nu saubere T-Shirts, die schnell draußen auf der Leine bei warmen Temperaturen trockneten.
300 Kinder auf Sehfähigkeit untersucht
Besonders viel Spaß bereiteten tatsächlich die Augenscreenings an den Schulen. Fast 300 Kinder konnten wir an mehreren Tagen untersuchen. Anfangs konnten wir auf aufgrund der Lichtverhältnisse keine guten Ergebnisse erzielen, aber bald klappte das Miteinander und die Kommunikation mit Hilfe von Lehrern und Dorfältestem sehr gut.
Viele Kinder können wieder besser sehen!
Auch die Kinder, die vor zwei Jahren von Dr. Kaupke und seinem Team untersucht wurden und eine Brille verordnet bekamen, testeten wir erneut. Ziel war, zu prüfen, ob sich ihre Sehschwäche verbessert hat, sie vielleicht gar keine Sehhilfe mehr benötigen oder die jetzige Brille aufgrund von Wachstum neu berechnet werden muss. Die Auswertungen in Hamburg ergaben tatsächlich, dass die Hälfte der Kinder mit Brille diese nicht mehr tragen müssen. Ein toller Erfolg!
Gummitwist, Fußball und Seifenblasen
Zwischendurch spielten die Marafiki zum Verschnaufen draußen mit den Kindern mit mitgebrachten Luftballons, Seifenblasen, Fußbällen, Gummitwist oder Seilspringen. Ich war beeindruckt von der einfühlsamen Art der Jugendlichen im Umgang mit den Kindern. Anfängliche Scheu verwandelte sich schnell in zutrauliche Unbeschwertheit.
Auch im Dorf wurde abends nach getaner Arbeit und gemeinsamen Essen entweder im Innenhof mit den Kindern getobt (manchmal gesellten sich auch die Erwachsenen dazu) oder am Lagerfeuer Gitarre gezupft und dazu gesungen. Englisch oder Suaheli. Sogar ein Lied wurde komponiert.
Das Vertrauen zu uns stieg von Tag zu Tag. Die Gastfreundschaft, die schon so großzügig begann, intensivierte sich sichtbar in Form von zwei Hähnen und einer Ziege, die uns feierlich mit Lob und Gesang überreicht wurden und irgendwann im Laufe des Aufenthalts auch gegessen wurden.
Ach ja, besonders schön empfand ich sich an die Hände zu fassen und zu singen vor jeder Mahlzeit. Die Spiritualität war greifbar. Ein Höhepunkt der Reise war der gemeinsame Gottesdienst am Sonntag, der von unserem Übersetzer ins Englische übersetzt wurde.
Nach dieser intensiven Zeit auf engstem Raum fiel der Abschied schwer. Geschenke wurden verteilt, innige Umarmungen ausgetauscht, Tränen geweint.
Wir kommen wieder!
Asante sana Lupombwe!
Conny Sorgenfrey arbeitet ehrenamtlich im Bereich Social Networking und Fundraising für die H.I.T. Stiftung und hat die Marafiki-Gruppe auf ihrer Reise nach Tansania begleitet. Als Kind hat sie selbst unter einer Sehschwäche gelitten, die dank medizinischer Hilfe korrigiert werden konnte.
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