H.I.T. in Myanmar: „Augenuntersuchungen sind hier absolut unüblich“
Die Projektassistentin Moet Moet Hliang kümmert sich gemeinsam mit Büroleiter Wing Aung um den Kontakt zu den Schulen, informiert die Lehrer über das Kinderbrillen-Projekt und hilft immer wieder, wenn während der Augenuntersuchungen kleinere oder größere Probleme auftreten. Oder anders ausgedrückt: Ohne sie würde das Projekt: „Kinderbrillen Myanmar“ nur halb so gut laufen. Im Interview erzählt sie über ihre Arbeit.
Moet Moet, wie gefällt Dir Dein Job?
Mir macht es großen Spaß. Augenuntersuchungen an den Kindern sind hier absolut unüblich und für mich ist es eine besondere Erfahrung, dabei zu sein. Ich freue mich für die Kinder, dass ihnen dies durch die H.I.T.-Stiftung Hamburg und durch den Förderverein Myanmar ermöglicht wird. Mir gefällt die nette Stimmung im Team, wir helfen uns gegenseitig und lachen viel.
Welche Aufgaben hast du in dem Projekt übernommen?
Bevor wir in eine der Schulen fahren, kläre ich zunächst die Arbeitsbedingungen. Wir brauchen einen kleinen, verdunkelten Raum für die technischen Aufnahmen und Tageslicht für Nah- und Ferntests. Für die Untersuchung selbst hole ich gemeinsam mit Phjo, der anderen Projektassistentin, die Kinder aus den Schulklassen, fülle die Untersuchungsbögen aus und assistiere Sabine und Thomas, indem ich bei Bedarf übersetze und bei den Tests helfe.
Wie bist du zu diesem Projekt gestoßen?
U Nayaka, der Schulleiter unserer Phaung Daw Oo Monastary High School (PDO) hat für das gemeinsame Projekt eine orts- und sprachkundige Helferin gesucht, die Sabine und Thomas bei ihrer Arbeit direkt unterstützen kann. Ich habe so etwas zuvor zwar noch nicht gemacht, aber ich hatte großes Interesse – und alle waren damit einverstanden. Phjo habe ich selbst angesprochen und sie wollte auch gern dabei sein. Mir gefällt besonders, dass bei diesem Projekt jeder eine Aufgabe hat und genau weiß, was er zu tun hat.
Woran arbeitest du sonst und welche Zukunftspläne hast du?
Ich habe hier meinen Graduiertenabschluss in Englisch erworben und arbeite jetzt an der PDO als Koordinatorin für die Volunteers. Darüber hinaus organisiere ich Meetings für den Schulleiter oder für die anderen Mönche. Künftig würde ich gern ein Traineeship in Psychologie absolvieren.
Aus welchen Teil Myanmars kommst du ursprünglich?
Ich stamme aus einem sehr kleinen Dorf, das direkt am Irrawaddy liegt. Dort gibt es nur Solarstrom. Die jungen Leute heiraten früh, meist schon mit 16 oder 17 Jahren, ohne eine Ausbildung zu haben. 2013 war ich zunächst drei Monate lang in Yangon und habe in einer Kleiderfabrik die Warenkontrolle übernommen. Doch das war nicht das richtige für mich. Über meinen Onkel bin ich dann nach Mandalay gekommen, habe Ökonomie studiert und bekam dann die Chance, an der PDO zu studieren und für U Nayaka zu arbeiten.
Die Fragen stellte Thomas Kosinski.
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